Stichprobengrößen-Rechner
Der Stichprobengrößen-Rechner hilft Ihnen, die Mindestanzahl der für zuverlässige statistische Ergebnisse in Umfragen, Abstimmungen und Studien benötigten Antworten zu bestimmen. Passen Sie das Konfidenzniveau, den Fehlermargen, den Bevölkerungsanteil und die Bevölkerungsgröße für eine präzise Berechnung an. Unverzichtbares Werkzeug für Statistik, Marktforschung und Sozialwissenschaften.
Wie funktioniert der Stichprobengrößen-Rechner und wozu dient er
Der Stichprobengrößen-Rechner hilft dabei, die Mindestanzahl an Antworten oder Beobachtungen zu bestimmen, die notwendig sind, um mit einer gewünschten Genauigkeit und Sicherheit Aussagen über eine Zielpopulation zu treffen. Er ist besonders nützlich für Umfragen, Marktforschung, wissenschaftliche Studien und Abstimmungen. Die Berechnung berücksichtigt das Konfidenzniveau, die zulässige Fehlermarge, den erwarteten Bevölkerungsanteil und optional die Gesamtgröße der Population.
Verwendete Formel
n = (Z² × p × q) / e², angepasst für endliche Bevölkerung: n = (n × N) / (n + N - 1)
Erklärung der Formel
- Z steht für den Z-Wert, der dem gewählten Konfidenzniveau entspricht (z. B. 1.96 für 95%).
- p ist der erwartete Bevölkerungsanteil (in Dezimalform). Wenn unsicher, wird häufig 0.5 verwendet, da dieser Wert die maximale Varianz liefert und damit eine konservative Stichprobengröße ergibt.
- q = 1 − p ist der Gegenanteil.
- e ist die Fehlermarge (in Dezimalform), also der maximale tolerierte Unterschied zwischen Stichprobenproportion und wahrem Populationswert.
- N ist die Bevölkerungsgröße; ist N sehr groß oder unbekannt, wird die Korrektur für endliche Populationen oft weggelassen.
Wichtiger Hinweis: Dieser Rechner geht von einfacher Zufallsstichprobe aus. Für andere Methoden oder sehr kleine Bevölkerungen konsultieren Sie einen Statistiker.
Wie man den Stichprobengrößen-Rechner verwendet (Schritt für Schritt)
Die Eingabefelder des Rechners sind leicht verständlich benannt. Achten Sie auf korrekte Formate und die Umrechnung in Dezimalwerte, wenn nötig.
-
Konfidenzniveau (%)
Tragen Sie das gewünschte Konfidenzniveau ein, z. B. 95. Der Rechner wandelt das in den passenden Z-Wert um (häufig verwendete Werte: 90% → 1.645, 95% → 1.96, 99% → 2.576). -
Fehlermarge (%)
Geben Sie die tolerierte Fehlermarge ein, beispielsweise 5 für ±5%. Im Rechner wird daraus e = 0.05. -
Bevölkerungsanteil (%)
Geben Sie p in Prozent ein, z. B. 50. Verwenden Sie 50%, wenn Sie unsicher sind, da das die konservativste Schätzung ist (maximale Varianz). -
Bevölkerungsgröße (optional)
Fügen Sie N hinzu, wenn die Grundgesamtheit begrenzt ist, zum Beispiel 10000. Lassen Sie das Feld leer, wenn die Population praktisch unbegrenzt ist. -
Berechnen
Klicken Sie auf Berechnen, um das Ergebnis zu sehen. Das Ergebnisfeld zeigt die erforderliche Stichprobengröße unter dem Label Ergebnis oder Erforderliche Stichprobengröße. -
Zurücksetzen
Nutzen Sie Zurücksetzen, um alle Felder zu leeren und mit neuen Werten zu starten.
Hinweis: Wenn notwendige Felder fehlen oder falsche Werte eingegeben werden, erscheint die Meldung Bitte füllen Sie alle erforderlichen Felder korrekt aus.
Praktische Beispiele
Beispiel 1: Umfrage mit unbegrenzter Population, 95% Konfidenz, 5% Fehlermarge
Angaben: Konfidenzniveau = 95, Fehlermarge = 5, Bevölkerungsanteil = 50, Population unbegrenzt.
Schritte:
- p = 0.5, q = 0.5
- Z = 1.96 für 95% Konfidenzniveau
- e = 0.05
- n = (1.96² × 0.5 × 0.5) / 0.05² ≈ (3.8416 × 0.25) / 0.0025 ≈ 0.9604 / 0.0025 ≈ 384.16
Ergebnis: Erforderliche Stichprobengröße ≈ 385 Personen.
Beispiel 2: Marktforschung mit begrenzter Population N = 10000
Angaben: Konfidenzniveau = 95, Fehlermarge = 5, Bevölkerungsanteil = 50, Population N = 10000.
Schritte:
- Z und p wie zuvor → vorläufiges n ≈ 384.16
- Anpassung für endliche Population: n_adj = (n × N) / (n + N - 1)
- n_adj ≈ (384.16 × 10000) / (384.16 + 10000 - 1) ≈ 3,841,600 / 10,383.16 ≈ 370.1
Ergebnis: Erforderliche Stichprobengröße ≈ 371 Personen.
Beispiel 3: Höhere Genauigkeit, 99% Konfidenz und 2% Fehlermarge
Angaben: Konfidenzniveau = 99, Fehlermarge = 2, Bevölkerungsanteil = 50, Population unbegrenzt.
- Z = 2.576, p = 0.5, e = 0.02
- n = (2.576² × 0.5 × 0.5) / 0.02² ≈ (6.635 × 0.25) / 0.0004 ≈ 1.65875 / 0.0004 ≈ 4146.9
Ergebnis: Erforderliche Stichprobengröße ≈ 4.147 Personen. Für kleine Fehlermargen und hohe Konfidenzniveaus steigt die benötigte Stichprobe deutlich an.
Tipps und Hinweise für die praktische Anwendung
- Wenn Sie unsicher über den Bevölkerungsanteil sind, verwenden Sie 50% als konservativen Wert.
- Wählen Sie das Konfidenzniveau passend zur Entscheidungssituation: 95% ist Standard in vielen Studien, 99% bei strengerer Absicherung.
- Bei komplexen Stichprobenverfahren (geschichtete Stichprobe, Klumpenstichprobe) ist die einfache Formel nicht ausreichend. In solchen Fällen sollten Sie die Design-Effekte berücksichtigen oder einen Statistiker zu Rate ziehen.
- Prüfen Sie die erwartete Antwortrate und planen Sie ausreichend Überstichproben ein, um Ausfälle zu kompensieren.
Fazit — Vorteile des Stichprobengrößen-Rechners
Der Stichprobengrößen-Rechner bietet klare Vorteile für Forscher, Marktforscher und Meinungsforscher:
- Er spart Zeit, indem er die komplexen Berechnungen automatisch ausführt.
- Er sorgt für transparente Entscheidungen über Konfidenzniveau und Fehlermarge.
- Er hilft, Ressourcen effizient zu planen, indem er die optimale Stichprobengröße ermittelt.
- Er minimiert das Risiko unzuverlässiger Ergebnisse durch zu kleine Stichproben.
Mit dem Stichprobengrößen-Rechner erhalten Sie schnell eine verlässliche Orientierung für die Planung Ihrer Umfragen und Studien. Für spezielle Designs oder Unsicherheiten bezüglich der Annahmen empfiehlt sich zusätzlich die Beratung durch einen Statistikexperten.
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